Heinrich Schütz – Lobe den Herrn, meine Seele (Psalm 103) SWV 39

aus: Psalmen Davids (1619)

Psalmen Davids

Heinrich Schütz (1585-1672)

Die Sammlung der Psalmen Davids von Schütz wurde 1619 in Dresden als sein Opus 2 veröffentlicht und enthält 26 Einzelwerke. Die meisten sind Vertonungen eines gesamten Psalms in der deutschen Übersetzung von Martin Luther.

Der Originaltitel lautet:„Psalmen Davids / sampt / Etlichen Moteten und Concerten / mit acht und mehr Stimmen / Nebenst andern zweyen Capellen daß dero etliche / auff drey und vier Chor nach beliebung gebraucht / werden können“.

Nach dem Tode Giovanni Gabrielis kehrte Schütz von seinem Aufenthalt in Venedig in seine Heimat zurück und begann, die in den Jahren davor gelernten Kompositionstechniken zu verwirklichen. Vor allem das mehrchörige Musizieren war für ihn von großer Bedeutung, wofür die zwischen 1615 und 1619 entstandenen Psalmen Davids ein hervorragendes Beispiel sind.

Der vorliegende Psalm wurde von Inter-Note im Jahr 2008 neu herausgegeben; dem Text liegt die Erstausgabe zugrunde, deren Text in aller Möglichen Klarheit den Anforderungen einer modernen Urtext-Ausgabe angepasst wurde.

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Heinrich Schütz: Lobe den Herren, meine Seele     CHORPARTITUR

Heinrich Schütz: Lobe den Herren, meine Seele     PARTITUR

Hier eine aktuelle Konzertfassung:

Der vollständige Text des zugrunde liegenden Psalms:

Das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes

1 „Von David.“ Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
2 Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
3 der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
5 der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.
6 Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.
7 Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun.
8 Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
9 Er wird nicht für immer hadern noch ewig zornig bleiben.
10 Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
11 Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
12 So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
14 Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
15 Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
16 wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.
17 Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind
18 bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, dass sie danach tun.
19 Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.
20 Lobet den HERRN, ihr seine Engel, / ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, dass man höre auf die Stimme seines Wortes!
21 Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut!
22 Lobet den HERRN, alle seine Werke, / an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den HERRN, meine Seele!